NetScape Quellcode-Horror?

Der Navigator ist weitgehend frei nun als Quellcode erhältlich - Entwickler können nun also selbst Erweiterungen vornehmen, das Prinzip von Linux läßt grüßen. Erste Erfahrungen wurden nun bekannt!

Eine lobenswerte Entwicklung, die NetScape nach dem Druck der Konkurrenz durchgemacht hat. Der Quellcode des Browsers wurde veröffentlicht und für Entwicklungen freigegeben. Der erhoffte Effekt sollte wie bei Linux sein: Heerscharen von Entwicklern weltweit sollen den Fortbestand der Software sicherstellen, ohne daß für NetScape große Kosten entstehen.

Die Aktion ist gut angelaufen, NetScape hat allen negativen Vorahnungen zum trotz den Zeitplan eingehalten und die Quelltexte unter der Mozilla-Homepage verfügbar gemacht. Die Entwickler haben sich (genauso wie die Benutzer, die die Software nun auch gratis beziehen können) auf die Downloads gestürtzt. Ernüchterung macht sich nun aber breit.

So werden die Stimmen aus Entwicklerkreisen in den USA immer lauter, die von schlechten Quelltexten sprechen und von Fehlern im Design und der Umsetzung. Weiterführung der Entwicklung scheint nicht einfach machbar zu sein.

NetScape ließ verlauten, daß man nicht annehmen könne, innerhalb weniger Wochen ein Produkt weiterzuentwickeln, daß über Jahre entstanden ist. Die Entwickler halten dem entgegen, daß schon im Design der Software und in der Umsetzung des Produktes grundlegende Fehler passiert seien und nun die Arbeit umso schwerer wäre.

Die Zukunft wird zeigen, wie es weitergeht. Das Produkt scheint jedoch in der Weiterentwicklung gesichert - wenn die Programmierer Fehler reklamieren, so werden sie diese auch entfernen können. Enthusiasten als Programmierer einer Software waren bisher immer für Überraschungen gut, von GNU-C bis Linux, von Lharc bis Fprot: Spezialisten, die man ungehindert arbeiten läßt, können ohne großes Kapital erstaunliches leisten. Bleibt nur zu hoffen, daß NetScape selbst nicht einschränkend zu wirken versucht.

Mozilla