08.11.2002 (Archiv)
Rückschlag für Microsofts Handy-Betriebssystem
Per Sondermitteilung lässt der britische Handy-Hersteller Sendo wissen, dass das mit viel Tamtam angekündigte Z100-Handy nun doch nicht auf den Markt kommt.Sendo gehörte zu der kleinen Gruppe der Handy-Hersteller, die das Microsoft-Betriebssystem Smartphone 2002 für den Bau von Luxus-Handys nutzten. Nun haben die Briten jedoch das Entwicklungsprogramm für ihre Luxus-Handys 'auf Basis von Microsoft Windows for Smartphone 2002 Software eingestellt'. Als eine Folge davon wird das Sendo Z100 nicht auf den Markt kommen.
Weiter heisst es: 'Wir bedauern das zutiefst'. Noch mehr Aufsehen dürfte in der Handy-Branche der Rest der Meldung erregen, denn unmittelbar nach dem Schlusstrich unter die Smartphone-2002-Pläne wendet sich Sendo der Series-60-Plattform des Handy-Marktführers Nokia zu, die auf dem System des Microsoft-Konkurrenten Symbian aufsetzt; eine Lizenz habe man bereits erhalten.
Sendo hat am Z100 seit Februar 2001 gearbeitet und nach einigen Verzögerungen erst vor kurzem vielversprechende Vorserienmodelle fertiggestellt. Als Multimedia-Handy sollte es mit Farb-Display, schnellem Funkmodem, MP3-Player, SD-Card-Erweiterungs-Slot und diversen anderen Zutaten in der Handy-Oberklasse Fuß fassen. Das eingebaute Microsoft-Betriebssystem Smartphone 2002 und zugehörige Office-Progrämmchen, die an die großen, vom Windows-PC bekannten Programme wie Outlook und Word erinnern, sollten zusätzliche Zugpferde sein.
Nun sind unter den Handy-Herstellern anscheinend nur noch der Elektronik-Riese Samsung und die in Europa wenig bekannten Firmen HTC und Compal im Bunde mit Microsoft. Während HTC sein SPV-Handy bisher nur in England und Frankreich über den Netzbetreiber Orange auf den Markt bringt -- Verhandlungen mit den deutschen Netzbetreibern T-Mobile und Vodafone laufen angeblich --, arbeiten Samsung und Compal an ihren Smartphone-2002-Handys noch.
Wieweit die rege Beteiligung von Microsoft an der Platzierung der 'Windows'-Smartphones von HTC bei den Mobilfunkbetreibern die Entscheidung von Sendo forciert hat, bleibt momentan allerdings noch unklar.
Quelle: Heise online | www |
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