27.09.1998 (Archiv)
AON mit Problemen und Trafiken
Der BTX-Nachfolger AON vermeldet, daß nun auch in 5000 Trafiken das rote Packerl mit dem Internet darin erworben werden kann. Neben den über 2000 Postämtern bedeutet das eine Flächendeckung, die AON die größte Filialennutzung heimischen Anbieter sichert.Zugleich mit den neuen Vertriebswegen wurde am Freitag ein Problem für AON-Nutzer bekannt. Zahlreiche Provider bemerkten, daß keine E-Mails an AON-Benutzer zugestellt werden konnten. Die Warteschlangen der Mailserver füllten sich schnell.
Hinter die Ursache des Problems geschaut, ließ sich feststellen, daß beide zuständige Namensserver für den Namensraum 'aon.at' nicht verfügbar waren. Einer war gar nicht erreichbar, der andere lieferte keine Informationen zu der genannten Domain.
Durch diesen Fehler konnten E-Mails nicht sofort zugestellt werden und war die Homepage von AON und den Kunden darunter nicht nutzbar. Wenn die Namen nicht zufällig im Zwischenspeicher des Providers waren, dann war eine Kommunikation also nicht möglich. Inwieweit das Netz für die AON-Benutzer selbst möglich war, war kurzfristig aber nicht herauszubekommen. Von außerhalb war der Provider jedenfalls unbekannt.
Die Klagen über unzureichenden Ausbau der Ressourcen, die den Massen an Testkunden wohl nicht gewachsen waren, verstummen jedoch nicht. Und es wird da auch nicht helfen, daß weitere 5000 Trafiken die roten AON-Pakete verkaufen. Es stellt sich die Frage, ob es da nicht besser gewesen wäre, aus den Fehlern von AOL zu lernen und den Ausbau langsam (und im Gleichklang mit den Zuwächsen bei der Nutzung) zu erweitern. Schon AmericaOnline war im Gespött der Leute, als durch Gratisaktionen das eigene Netzwerk lahmgelegt wurde.
Pikantes Detail in dieser Sache bei AON: Eigentlich wäre der DNS-Fehler nicht notwenig gewesen. Lt. Informationen hat die Firma 'telecom.at' (mit 'c') den Namensdienst absichtlich außer Betrieb gestellt, da die telekom.at (mit 'k', also AON) diesen nicht übernommen hat, obwohl das so ausgemacht war. Die Beschwerden bezüglich Spams etc. aus dem AON-Netz landeten daher aber immer bei der C-Telecom, der das nun genug war. Ein appruptes Ende einer gemeinsamen Internet-Politik. AON scheint weder fähig gewesen zu sein, Spams zu verhindern, noch die eigene Domain zu übernehmen (seit Jahresanfang).
Den Erfolg am Highway wird man AON durch diese Probleme aber auch nicht nehmen können. Die geballte Kraft von ORF und Post in diesem Unternehmen stellt eine rosige Zukunft sicher. Mit oder ohne technische Unzulänglichkeiten.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |