News-Aktuell 30.01.2008 (Archiv)
Barracuda verteidigt Open Source
Der Sicherheitsanbieter Barracuda Networks Inc. kündigte die Absicht an, sein Unternehmen, die Open-Source-Community und die freie- und Open-Source-Software Clam AV gegen die Patentansprüche von Trend Micro zu verteidigen.Die Entscheidung zur Einleitung entsprechender Schritte fiel bei Barracuda
Networks nach der wiederholten Aufforderung durch Trend Micro, Clam Anti Virus
aus seiner Produktpalette zu streichen oder eine Lizenzgebühr zu entrichten.
'Das Vorgehen von Trend Micro zeigt deutlich, wie angreifbar ClamAV und
andere Open-Source-Projekte gegenüber kommerziellen Patentinhabern sind,
die der freien- und Open-Source-Community ungerechtfertigterweise Steine
in den Weg legen wollen', stellt Dean Drako, Präsident und CEO von
Barracuda Networks, fest. 'Trend Micro strebt offensichtlich eine
Interpretation seines '600-Patents an, die dem Unternehmen die exklusive
Kontrolle über das Gateway-Virenscannen verschaffen würde. Das
Virenscannen am Gateway ist ein naheliegendes und gängiges Verfahren,
das von den meisten Unternehmen der Welt praktiziert wird. Eine solche
Interpretation würde bedeuten, dass jeder, auch die Eigentümer der über
1 Million aktiven ClamAV-Installationen, theoretisch von Trend Micro
belangt werden könnten.'
Barracuda Networks reichte Anfang 2007 beim US-amerikanischen
Bundesgericht eine Feststellungsklage ein, mit der das US-Patent Nr.
5.623.600 von Trend Micro für ungültig erklärt werden soll. Damit möchte
Barracuda Networks den anhaltenden juristischen Drohungen durch Trend
Micro ein Ende setzen, denen sich das Unternehmen wegen seiner Nutzung
der freien- und Open-Source-Software ClamAV ausgesetzt sieht. Trend
Micro reagierte auf diese Feststellungsklage, indem es eine Beschwerde
bei der International Trade Commission (ITC) einreichte. Die Kommission
setzte die Untersuchung seiner Patentansprüche für Dezember 2007 an.
Trend Micro beschuldigt Barracuda Networks, das '600-Patent von Trend
Micro zu verletzen – tatsächlich impliziert diese Beschwerde aber, dass
jeder, der die freie- und Open-Source-Software ClamAV am Gateway
einsetzt, die Patentrechte von Trend Micro verletzt. Barracuda Networks
ist der Überzeugung, dass das Patent aufgrund des heutigen Stands der
Technik ungültig ist und weder seine Produkte noch ClamAV dieses Patent
verletzen.
ClamAV, die freie- und Open-Source-Software, die Gegenstand dieses
Streitfalls ist, wurde ursprünglich im Jahr 2001 von Tomasz Kojm
entwickelt. Tagtäglich werden ClamAV-Updates von über 1 Million
IP-Adressen heruntergeladen. ClamAV wurde im August 2007 von SourceFire
gekauft, dem Unternehmen, das SNORT entwickelte.
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