Aktuell 27.04.2009 (Archiv)
Grippen-Panik im Web
Der Ausbruch der Schweinegrippe hat eine weltweite Panikwelle im Internet ausgelöst. Das Web 2.0 ist voll von angstvollen Menschen.Obwohl bislang noch nicht einschätzbar ist, wie akut die Bedrohung des
Virus tatsächlich ist, hat sich die Schweinegrippe innerhalb kürzester
Zeit zum Top-Thema auf Web-2.0-Plattformen und Social Networks
entwickelt. Der Begriff 'Swine Flu' rangiert derzeit auf Platz eins der
Top-Themen im Microblogging-Dienst Twitter. Google Maps wird regelrecht
gestürmt, um nachzusehen, an welchen Punkten auf der Welt bestätigte
Ansteckungen oder Verdachtsfälle der Krankheit eingetragen wurden. So
lässt sich für besorgte Nutzer rund um den Erdball auf einen Blick die
Ausbreitung der Schweinegrippe mitverfolgen.
Allerdings dienen die Online-Plattformen nicht einfach der Information,
sondern fördern die Entstehung von Massenhysterie und Panik. Auch in den
Medien ist die Schweinegrippe derzeit Schlagzeilenthema Nummer eins.
'Die Panikmache bei nutzergenerierten Inhalten funktioniert zunächst
einmal ähnlich wie über herkömmliche Massenmedien und der Austausch über
diverse Internetportale trägt natürlich zur Hysterie bei', sagt Kai-Uwe
Weidlich, Medienexperte und Geschäftsführer des Medien Institut in
Ludwigshafen im Gespräch mit pte.
Der Unterschied zu journalistisch aufbereiteten Berichten sei jedoch,
dass bei User-generated-Content weniger Know-How und sehr viel
Halbwissen im Spiel sei. 'Damit ist die Gefahr, dass der
Informationsfluss aus den Fugen gerät weit höher, weil die
journalistische Recherche und damit valide Fakten fehlen', erklärt
Weidlich.
Auf Twitter posten alarmierte Menschen auf der ganzen Welt aktuell fast
im Sekundentakt Links zu neuen Beiträgen rund um das Virus, stellen
Fragen oder verbreiten Gerüchte über neue Fälle. Auch in den Google
Trends kletterte der Begriff innerhalb von nur zwei Tagen schlagartig in
die Liste der Top-Suchworte. Auf Facebook gibt es mittlerweile knapp 70
verschiedene Gruppen rund um das Thema und in diversen Blogs wird
bereits eifrig an Verschwörungstheorien gebastelt.
Die Web-2.0-Dienste können neben der Begünstigung von Massenpanik aber
durchaus auch einen sinnvollen Zweck erfüllen. 'Was die Geschwindigkeit
der Informationsverbreitung betrifft, sehe ich zwar keinen Vorteil
gegenüber den Medien. Allerdings können die Plattformen einen
interaktiven, individuellen Austausch bieten, mit dem die
journalistische Information nicht dienen kann', meint Weidlich gegenüber
pressetext. So würden über Twitter und Co zum Beispiel lokal relevante
Informationen getauscht, die in klassischen Medienberichten fehlten.
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