Technologien 23.05.2009 (Archiv)
Bessere Akkus sind möglich
Ein von der Universität St. Andrews entwickelter Ansatz verspricht im Falle von Marktreife eine Verzehnfachung der Speicherkapazität von Lithium-Ionen-Akkus.Das vom UK Engineering and Physical Science Council mit 2,4 Mio. Dollar finanzierte
Forschungsprogramm ist bereits 2007 gestartet worden. 'Unsere
Forschungsergebnisse übertreffen bislang alle Erwartungen,' sagt Peter
Bruce, wissenschaftlicher Projektleiter an der Universität St. Andrews.
Bisher gebräuchliche Lithium-Kobalt-Oxid-Elektroden sollen durch
Elektroden aus porösem Kohlenstoff ersetzt werden. Sauerstoff aus der
Umgebung könnte auf diese Weise als Reagenz an der Kathode dienen. Für
diesen Zweck müssten keine zusätzlichen Chemikalien in der
Lithium-Ionen-Zelle verbaut werden. Die elektrochemischen Eigenschaften
der Interkalationskomponente Lithium-Kobalt-Oxid waren bislang ein
Mitgrund für die begrenzte Speicherkapazität solcher Akkumulatoren. Der
Einsatz von Kohlenstoff würde zudem die Herstellungskosten deutlich
senken. 'Lithium-Kobalt-Oxid war bis dato für 30 Prozent der
Produktionskosten ursächlich. Kohlenstoff ist wesentlich günstiger und
kann weitestgehend unabhängig von den Materialien an der Anode
eingesetzt werden', so Bruce im Gespräch mit pressetext.
'Metall-Luft-Batterien finden etwa bei Hörgeräten schon Verwendung. Im
Falle von Lithium müsste dafür gesorgt werden, dass der Sauerstoff
komplett wasserfrei ist, um an der positiven Elektrode als Reagenz zu
funktionieren', gibt Stefan Koller, Wissenschafter am Institut für
chemische Technologie von Materialien an der TU Graz
zu bedenken.
Bis zur
Marktreife müssten jedoch noch weitere Probleme gelöst werden, die
sowohl in der Brennstoffzellen- als auch in der Batterienforschung
auftreten. Demnach sei es unwahrscheinlich, dass solche Akkumulatoren
bald auf dem Markt sein werden.
Dass verbesserte Stromspeicher dringend benötigt werden, wird nicht
zuletzt durch eine Intensivierung der Batterienforschung im
Automotivbereich angezeigt.
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