Mobile Web 28.09.2010 (Archiv)
Blackberry Tablet: Playbook
RIM hat ein interessantes Tablet-PC-System vorgestellt, das zwar für den Business-Einsatz gedacht ist, dabei aber spielerische Qualitäten im Multimedia-Segment mitbringt.Das unter dem Namen PlayBook präsentierte Gerät setzt auf einen Sieben-Zoll-Touchscreen und wiegt gerade einmal 400 Gramm. Wie erwartet will RIM seine Stärke vor allem bei Business-Usern ausspielen.
'Das PlayBook ist Enterprise-ready. Es ist kompatibel mit den Enterprise-Serverlösungen des BlackBerry und kann ohne mühselige Freigabe durch IT-Abteilungen in Unternehmen verwendet werden', sagt RIM-Präsident Mike Lazaridis bei der Einführung. Dabei setzt RIM auf die sichere Kopplung existierender BlackBerry-Geräte mit dem Tablet über Bluetooth. Das PlayBook kann temporär auf alle Inhalte des eigenen BlackBerrys zugreifen, ohne diese auf das Gerät herunterzuladen.
Dass RIM anders als Apple auf ein kleineres Format setzt, kommt für Marktbeobachter nicht überraschend. 'Die Unternehmen sind bemüht, sich von Apples iPad abzugrenzen. Dazu kommt, dass Apples unerwarteter Erfolg Komponenten-Engpässe im Neun-Zoll-Segment hervorgerufen hat', erklärt Screen-Digest-Analyst Julien Theys gegenüber pressetext. Darüber hinaus biete ein Sieben-Zoll-Gerät mehr Spielraum bei der Preisgestaltung, so Theys.
Als ernsthafter Konkurrent zu Apples iPad zeigt sich das RIM-Tablet vor allem in Sachen Multimedia. Denn anders als das iPad kommt das PlayBook neben HTML5 auch mit Unterstützung für Flash 10.1 und Mobile AIR. Weiters hat RIM dem Tablet zwei Kameras spendiert, die zum Videotelefonieren genutzt werden können. Auch bei den Anschlüssen und unterstützten Medienformaten zeigt sich RIM weniger geizig.
Micro-USB und Micro-HDMI sorgen für die nötige Konnektivität. Neben 1080p-Videoinhalten kann das Tablet auch mit DivX, WMV und H.264 umgehen. Im Audiobereich unterstützt das PlayBook neben dem iTunes-Format AAC auch MP3 und die Windows-Alternative WMA. Als großer Minuspunkt hingegen hat RIM dem Tablet keine 3G- oder 4G-Funktionalitäten verpasst. Das Tablet wird folglich nur über WLAN oder einen anderen BlackBerry mit dem Internet verbunden werden können.
Das Tablet soll in den USA Anfang 2011 auf den Markt kommen, andere Regionen folgen im zweiten Quartal. Zum erwarteten Preis des Tablet machte RIM bei der Präsentation keine Angaben. Vergleichbare Geräte werden zwischen 300 und 800 Euro feilgeboten - Toshiba, Samsung und Co. haben ihre Ambitionen ja bereits angemeldet.
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