Facebook 28.10.2010 (Archiv)
Innsbruck kapert Facebook
Oder besser: 'kopiert'? 'kapiert nicht'? Auf jeden Fall bahnt sich eine interessante Auseinandersetzung in Tirol an, wo Facebook eine große Fan-Seite im Social Network kurzerhand an einen Tourismusverband übertragen hat.Die Vorgeschichte ist typisch: Enthusiasten machen sich einen Platz in Facebook, wo Gleichgesinnte sich treffen können. Das Thema war 'Innsbruck', der Inhalt die ganze Bandbreite von Informationen, Fotos und mehr zur Stadt. Die übliche Liebhaberei an seiner Heimat, positive Vibes und jede Menge Werbewert für die Stadt so nebenbei. Tolle Sache, und knapp 17000 Fans beweisen den Erfolg!
Bis zum Feiertag diese Woche, der nicht so ganz zum Feiern einlädt für die betroffenen Betreiber und User. Plötzlich stand unter der bekannten Seiten-Adresse eine andere Seite. Auch 'Innsbruck', aber Marketing-Blabla statt User-generated-content. Fake-Festival statt Social-Web. Powered by Innsbruck Tourismus, dem Fremdenverkehrsverein der Stadt. Und - ganz interessant - nicht nur die Adresse ist die der Community, sondern auch die rund 17000 Fans sind wieder da.
Treichl: Hijacking Facebook
Nachforschungen von Hannes Treichl, der an der originalen Seite mitgewirkt hat, ergeben: Facebook hat die alte Seite entfernt, eine Seite des Innsbruck-Tourismus stattdessen eingesetzt und die Fans auch noch übertragen. Die Rahmenbedingungen dieser Transaktion samt Vorgeschichte sind - nun ja, sagen wir einmal - 'seltsam'.
Wirklich spannend ist aber das Mitwirken von Facebook. Wie können fremde Inhalte übertragen werden, User ohne deren Zutun zu einer Seite hinzugefügt werden, solche weitreichenden Aktionen ohne Hinweis, Rückfrage oder rechtliche Absicherung gemacht werden? Es geht ja schließlich um nicht wenig und auch die rechtlichen Aspekte dürften selbst für Facebook eine ausreichende Tragweite haben, dass man so etwas nicht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion am Feiertag macht.
Innsbruck in Facebook
Innsbrooklyn in Facebook
Die Details stehen noch aus, die Nachforschungen der Betroffenen sind noch nicht weit gediehen. Unter Anderem, weil Facebook nicht gerade auskunftsfreudig ist. Ein neues Projekt ist aber bereits im Werden, denn die User wollen weiterhin eine unabhängige Plattform rund um Innsbruck. Innsbrooklyn statt Innsbruck wird man sich dann als Adresse merken müssen. Und knapp 17000 User müssen nun nicht nur den neuen Einstieg finden, sondern auch den Weg aus einer Seite heraus, die sie nie abonniert haben. 'Gefällt mir?'
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#Facebook #Marketing #Recht #Gesetz #Adresse #Innsbruck
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