Mobile Web 12.09.2011 (Archiv)
Das Handy macht nicht schön
Die Akne-App-Anbieter DermApps und Acne Pwner haben unter dem Klage-Druck der US-Bundeshandelskommission (FTC) aufgehört, ihre angeblich wissenschaftlich bestätigte Wirksamkeit zu behaupten.'Smartphones machen unser Leben in vielerlei Hinsicht leichter, aber eine App gegen Pickel gibt es leider nicht', so der Vorsitzende der FTC, Jon Leibowitz. Damit hat die FTC erstmals Behauptungen im Gesundheitsbereich bei Mobile Apps angegriffen.
Sowohl die AcneApp von DermApps als auch die nach ihrem Hersteller benannte Acne-Pwner-App haben behauptet, dass spezielles Licht aus Smartphones Hautunreinheiten kurieren könnte. Es reiche, die kostenpflichtige Applikation nur wenige Minuten am Tag zu aktivieren, so die Hersteller bisher. Dieser verlockenden Aussicht konnten im Fall von Acne Pwner (Kaufpreis: 99 Cent) rund 3.300 pickelgesichtige Jugendliche und Erwachsene nicht widerstehen, im Falle von AcneApp (Kaufpreis: 1,99 Dollar) sogar 11,600.
In die Falle tappten viele wegen der pseudowissenschaftlichen und schwer irreführenden Erklärung: 'Diese Applikation wurde von einem Dermatologen entwickelt. Das British Journal of Dermatology hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass blaues und rotes Licht P-Akne-Bakterien, die als Hauptgrund für Akne gelten, tötet und damit Hautunreinheiten um 76 Prozent verringert.' Teil der zitierten Studie war aber auch, dass zusätzlich spezielle Cremes und Balsame aufgetragen werden müssen, um diesen Effekt zu erreichen.
Die Hersteller der Apps dürfen ihre Pseudo-Programme daher nicht mehr öffentlich bewerben. Das Geschäft mit den Nutzlos-Apps dürfte für die beiden Hersteller letztlich in den roten Zahlen enden: Acne Pwner wurde zu 1.700 Dollar, die häufiger downgeloadete AcneApp von DermApps zu 14,294 Dollar Strafe verdonnert.
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