Internet 13.12.2011 (Archiv)
Paypal hat zu viel Macht
Der Online-Bezahldienst PayPal hat mit einem Imageproblem zu kämpfen. Die eBay-Tochterfirma hat verschiedenen Unternehmen die Zusammenarbeit gekündigt - willkürlich?Kürzlich wurde sogar Spendenaktionen die Unterstützung entzogen. Die Gründe für das Beenden der Kooperationen reichen von zu großen Kontobewegungen über erotische Inhalte bis hin zu US-Handelsembargos. Obwohl einige der Maßnahmen nur temporär waren, entstehen wirtschaftliche Schäden durch die Marktmacht von PayPal. 'PayPal ist beinahe schon ein Monopolist, zumindest was Europa und die USA angeht', sagt Thomas Lang, Geschäftsführer von carpathia e-business.competence.
Eigentlich hat sich das Image von PayPal in den vergangenen Jahren eher verbessert. 'Vor einiger Zeit hatte das Unternehmen noch mit einem eher zweifelhaften Ruf zu kämpfen. Seit zwei bis drei Jahren legt die Akzeptanz aber extrem zu', sagt Lang. Trotzdem tauchen immer wieder Negativmeldungen über das Unternehmen in den Medien auf. Die Einstellung der Unterstützung von Wikileaks war einer der ersten Fälle, die hohe Wellen schlugen. In jüngerer Zeit machte das Unternehmen mit der Durchsetzung des US-Handelsembargos gegen Kuba Schlagzeilen. Händler, die Wahren von der Castro-Insel im Angebot hatten, waren zeitweise mit Kontosperren konfrontiert.
Kürzlich wurden mehrere Fälle bekannt, in denen PayPal kurzfristig Konten gesperrt hat. Zivity, ein soziales Netzwerk für Models, konnte nach jahrelanger Zusammenarbeit mit PayPal plötzlich nicht mehr auf den Bezahldienst bauen. Die Begründung: Zivity verstoße gegen die Unternehmensrichtlinien bezüglich obszöner Inhalte. Erst nach Medienberichten reagierte PayPal und stellte die Konten von Zivity wieder her. Auch die Open-Source Social-Media-Plattform Diaspora und regretsy.com bekamen Ärger. PayPal stellte für beide Webseiten den Service ein, weil durch Spendenaktionen zu viel Bewegung auf den Nutzerkonten war.
'Bei größeren Kontobewegungen schlagen Statistikprogramme an. Da muss PayPal wohl noch feinjustieren', sagt Lang. Die Häufung negativer Schlagzeilen hatte bisher kaum Einfluss auf das Geschäft von PayPal. 'Die Firma ist bei den großen Händlern so etabliert, dass sich solche Meldungen kaum auswirken. Auf Kundenseite gibt es bisher wenige Alternativen, denen auch vertraut wird. PayPal hat das Image eines Treuhänders', erklärt Lang.
'Google und Amazon, die beide Ambitionen auf dem Gebiet der Bezahl-Services haben, sind ernstzunehmende Konkurenten für PayPal. Auch Facebook könnte künftig eine Rolle auf diesem Markt spielen. Zusätzliche Mitbewerber sind zu begrüßen', sagt Lang. Womit in Zukunft im Netz bezahlt wird, bleibt abzuwarten. Der Markt wird sich in Zukunft durch technologische Entwicklungen wie Smartphones und Near Field Communication drastisch verändern. Wer sich die Vorherrschaft sichert, ist noch offen. Es gibt Experten, die den Mobilfunkbetreibern gute Voraussetzungen bescheinigen.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
#eCommerce #Bezahlung #eBay #Paypal
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Auch interessant!
Dawanda schließt
Der Marktplatz für DIY-Produkte Dawanda schließt nach 12 Jahren überraschend seine Pforten. Die Gesellsch...
Google Pay startet in Deutschland
Das 19. Land, in dem Google seinen mobilen Bezahldienst anbietet, ist Deutschland. Vom Handy kann damit e...
Amazon Pay startet in Österreich
Der Zahlungsdienst von Amazon ist nun auch in Österreich gestartet. Mit diesem Zahlsystem kann man auf te...
Spenden mit Trump-Tweets
Soziale Einrichtungen sollen von Spenden profitieren, die durch Trump-Tweets ausgelöst werden....
eBay spaltet Paypal ab
Als eigenständiges Unternehmen soll Paypal an die Börse gebracht werden. Auf Druck bisheriger Investoren,...
Paypal zwingt zum Konto
Bisher konnte man bei Paypal Zahlungen tätigen, ohne ein Konto einzurichten. Ab diesem Monat wird das nic...
Login: Pay with Amazon
Bezahlen via Amazon konnte man bei verschiedenen Shops schon bisher. Nun bietet Amazon erstmals auch den ...
Social Networks ohne zentrale Datenbank
Es gab schon Initiativen im Open Source-Umfeld, die eine Art Facebook gebaut haben, ohne auf zentrale Ser...
eBay hat ein neues Logo
17 Jahre hat eBay auf dem Buckel. Die Handelsplattform will Mitte Oktober 2012 daher mit einem neuen Logo...
Die Kosten von Paypal
Handeln Sie mit Paypal als Zahlungsmittel? Haben Sie die Kosten im Griff, die Paypal verrechnet? Oder wol...
Google als gefährliches Monopol
Im Zuge der jährlichen Fachtagung Domain Pulse befassen sich Experten mit aktuellen Fragen und Trends zu ...
Facebook gehört europäisch gemacht!
Derzeit versuchen Initiativen, Google und Facebook an Datenschutz und Privatsphäre Europas zu binden. Das...
Schnellste Bar-Auszahlung für gebrauchte PC- und Konsolenspiele
Wer kennt das nicht? Man kauft sich ein PC- oder Konsolenspiel und ist begeistert. Doch jedes noch so gut...
Wikileaks wird verhökert?
Die zuletzt stark in die Kritik geratene Whistleblower-Plattform Wikileaks startet wegen Finanznot einen ...
eBay: Sofortzahlung mit Paypal fällt weg
Das 'Immediate Payment', das es bei eBay.at im Gegensatz zu eBay.de gegeben hat, fällt am 22. August weg....
Google Wallet gegen Paypal
Google hat gestern Abend offiziell sein seit einiger Zeit etwartetes Handy-Bezahlsystem vorgestellt. Nun ...
Bezahldienst von Amazon.de ist gestartet
Amazon bietet seinen Bezahldienst nicht nur im eigenen Portal an. Ab sofort können auch andere Shops auf ...
Google erweitert Checkout um OnePass
Für Paid Content, also Medieninhalte gegen Geld im Internet, hat Google heute One Pass gestartet. Das set...