Web-Technik 13.08.2013 (Archiv)
Problem: User mit Maske
Stellen Sie sich vor, Sie müssten in einem Geschäft nur Kunden bedienen, die mit Maske vor Ihnen stehen. Der Schuhverkäufer müsste jedesmal nach dem Geschlecht und Alter fragen und würde nicht einmal Stammkunden wieder erkennen können.Genau das soll passieren, wenn es nach Datenschützern geht. Oder auch nach den Wünschen eines Anbieters, der anonyme Profile für User bereit hält und dann auch rasch wieder löscht - so entstehen Karteileichen ohne Ende auf Websites.
Die Browser-Erweiterung MaskMe soll hierzu vor Datenschutzverletzungen im Internet schützen, indem sie wegwerfbare E-Mail-Adressen, Handy- und sogar Kreditkartennummern erstellt und dem User zur Verfügung stellt. Entwickelt wurde das kostenpflichtige Add-on, welches derzeit bei Chrome und Firefox erhältlich ist, von der Firma Abine.
Mithilfe von MaskMe hat der Nutzer die Möglichkeit, seine maskierte E-Mail-Adresse bei Bedarf anzugeben und diese sofort wieder zu löschen, falls sie mit unerwünschten Werbe-Mails überhäuft oder missbraucht wird. Die Premiumversion geht noch weiter, indem sie das gleiche Prinzip entgegen fünf Dollar (umgerechnet rund 3,8 Euro) im Monat auf Kreditkarten- und Handynummern anwendet. MaskMe erstellt eine virtuelle Kreditkartennummer. Somit hat ein potenzieller Verkäufer keinen Zugriff auf die tatsächliche Kartennummer, während lediglich eine Zahlung zu Abine zurückverfolgt werden kann.
Ist die Transaktion erfolgt, so kann man sich der Nummer entledigen. Zudem stellt das Unternehmen gefälschte Handynummern zur Verfügung, die ebenfalls nach der Benutzung jederzeit deaktiviert werden können. Problematisch dabei ist allerdings, dass Albine auf US-Boden zuhause ist und demnach vom Prinzip her schon selbst nicht als Sicher hinsichtlich Datenschutz eingestuft werden kann. Wer Ed Snowden dazu befragen würde, könnte da wohl kaum eine Empfehlung erwarten.
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