31.10.2002 (Archiv)
Modem für GameCube
Der japanische Konsolen- und Spieleanbieter Nintendo hat soeben in den USA erste Modems für seinen GameCube präsentiert.In Europa sieht sich Nintendo mit einer hohen Geldstrafe seitens der EU-Kommission konfrontiert: Unglaubliche 149 Mill. Euro soll Nintendo wegen unerlaubter Vertriebspraktiken berappen.
Die beiden vorgestellten Modems für den GameCube - eines für einen Analog- und eines für einen ADSL-Zugang - sollen jeweils 34,95 Dollar kosten. Das erste Online-Spiel für den GameCube heißt 'Phantasy Star Online Episode I & II' und kommt aus dem Hause Sega. Für eine monatliche Nutzungsgebühr von 8,95 Dollar lösst es sich online gamen.
Konkurrent Sony hat bereits im August ein Modem für die PS2 auf den Markt gebracht. Der PS2-Netzwerk-Adapter kostet 39,99 US-Dollar und verbindet Playstation-Gamer mit dem Online-Netz von Sony. Aber auch hier gilt wie für die neuen Nintendo-Modems: Leider vorerst nur in den USA. Microsofts Xbox hingegen ist von Haus aus mit einem Breitbandzugang ausgestattet.
In Europa hat Nintendo derzeit andere Sorgen: Die EU-Kommission verhängte gegen den Videospiel-Hersteller und sieben seiner europäischen Vertriebshändler insgesamt 167,8 Mill. Euro Geldstrafen. Diese hohe Strafe wurde Nintendo & Co aufgebrummt, weil sie 'untereinander Absprachen getroffen haben', um die Ausfuhr von Produkten aus Hochpreis- in Niedrigpreisländer zu verhindern', heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission. Auf Nintendo allein entfallen davon 149 Mill. Euro.
Grundsätzlich akzeptiert Nintendo zwar die Auffassung der EU-Kommission, dass das Vorgehen des Unternehmens bis 1998 gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen habe. Gegen die die Höhe des EU-Strafgeldes von 149 Mill. Euro will man aber Rechtsmittel einlegen.
EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti hatte im April 2000 ein formelles Verfahren gegen Nintendo und sieben seiner Importeure eingeleitet. Die Kommission verdächtigte sie einer kartellähnlichen Übereinkunft mit dem Ziel, den europäischen Markt unter sich aufzuteilen. Dabei wollten die Firmen nach Einschätzung der Kommission von den teils erheblichen Preisunterschieden in der EU für die vor allem bei Kindern beliebten Video-Spiele mit Helden wie 'Supermario' und 'Pokemon' profitieren.
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