eCommerce 24.09.2014 (Archiv)
Bezahlung über die Handy-Rechnung
Wir kennen solche Funktionen vom Handy-Parken und Diensten, die die Telefonfirmen selbst abrechnen können. Das Smartphone als Zahlungsmittel ist aber auch darüberhinaus interessant.Großhandelsriese Amazon schwenkt im eigenen App Store auf die Bezahlung direkt über die Handy-Rechnung um. Deutschland ist das erste Land, in dem das neue System getestet werden soll. Dabei kooperiert Amazon mit Telefónica Germany, die das O2-Netz betreibt.
Kostenpflichtige Apps und In-App-Käufe müssen in der Folge nicht mehr via Kreditkarte bezahlt werden - die Beträge werden einfach auf die Telefonrechnung gebucht, die am Monatsende von den O2-Kunden bezahlt wird. Das ist einerseits praktisch, da keine Konto- und Kreditkarten-Informationen weitergegeben werden müssen. Andererseits trägt das auch zur Sicherheit der Daten bei.
Die praktische neue Bezahlungsart funktioniert also anfangs nur im Netz von O2. Da das aber keine technische Hürde ist, hängt es nur an Partnerschaften bei anderen Mobilfunkern und in anderen Ländern, um das System auszuweiten. Und so wie Apple die Zahlung auch außerhalb des Smartphones anstrebt, könnte Amazon die neuen Zahlmöglichkeiten auch mit den hauseigenen Diensten im Web kombinieren - oder in der anderen Richtung, um als Mitbewerber von Kreditkarte im 'real life' eine Schnittstelle zu Amazon Payment oder der Handy-Rechnung herstellen. Die Denkmöglichkeiten sind groß, die Chancen für einen anerkannten und einfach nutzbaren Zahlungsdienst genauso.
All zu weit werden all diese Gedankenspiele in kurzer Zeit aber nicht gehen können, weil so etwas schnell die strengen Bankengesetze tangiert. Und da gibt es dann Lizenzen und Regulierungen und die Aufsicht des Staates - bisher scheint im Bereich der Zahlungsmittel nur Paypal sehr weitreichende Infrastruktur legal betreiben zu können.
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