Schluckt Microsoft Sega?

Anscheinend hat der Xbox-Hersteller Microsoft ein Auge auf den japanischen Spieleanbieter Sega geworfen.

Bislang finden sich die entsprechenden Hinweise ausschließlich in Japan -- nur die Nachfolge-Organisation Jiji Press der 1945 aufgelösten staatlichen japanischen Presseagentur und das ähnlich nahe an der Quelle befindliche japanische Büro des Wirtschaftsdiensts Bloomberg berichten von dem am Freitag Abend wahrgenommenen Gerücht, räumen aber zugleich ein, dass sie weder von Microsoft noch von Sega einen Kommentar ernten konnten.

Immerhin sprengte der Sega-Aktienkurs an der Tokyoter Börse an diesem Freitag das von der dortigen Börsenaufsicht gesetzte Limit von 200 Yen Kursanstieg im Verlauf eines Börsentages und schloss mit einer Notierung von 1385 Yen, entsprechend 11,42 Euro. Bei einer Marktkapitalisierung von etwa 3,5 Milliarden Euro für den japanischen Spieleproduzenten bedeutet der 17-prozentige Kurssprung nicht weniger als eine halbe Milliarde Euro Wertzuwachs; für Microsoft liefert das Gerücht einen weiteren Mosaikstein im Bild der alle Mitbewerber aufkaufenden Krake Microsoft.

So ganz überraschend kommt die mutmaßliche Entwicklung auch aus anderen Gründen nicht: erst vor sechs Wochen versuchte der Riese aus Redmond den Vertrieb seiner Spielekonsole anzukurbeln, indem er die Xbox mit zwei Sega-Spielen zum Bündel schnürte. Mit gebremstem Erfolg übrigens: Microsoft lässt zwar auch sonst keine Gelegenheit zur Promotion des hauseigenen Videospiel-Computers aus, mietete gar eigene Hallenareale auf so wenig naheliegenden Veranstaltungen wie der Essener Dokumentenmanagement-Messe DMS Expo im September oder der Bremer SAP TechEd für Xbox-Präsentationen im Oktober an, muss sich aber weiterhin mit einer zweiten Marktposition hinter Sonys konkurrierender Playstation-2 begnügen.

Die Herstellung der eigenen Spielekonsole Dreamcast hatte Sega bereits Anfang 2001 nach vier verlustreichen Jahren eingestellt.

Quelle: Heise online | www

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