Die Gerüchte waren wieder einmal allumfassend - vom Facebook- und Twitter-Killer bis hin zu einem komplett neuen Gmail im Social Network gingen die Spekulationen. Wir waren bei der Pressekonferenz und haben die Details zu dem tatsächlich startenden Buzz.
'Google Buzz' nennt sich eine Erweiterung der Google-Dienste um 'Location Based Services', also Dienste, die die aktuelle Position des Users (geographisch gemeint) nutzen. Das 'for Mobile' im komplett ausgeschriebenen Titel deutet schon darauf hin, dass hier die Smartphones in die Pflicht genommen werden sollen.
Google Buzz verhält sich dabei wie ein Facebook mit Positionsangabe. Statusmeldungen und Fotos können verteilt werden, User werden zu Followern wie in Twitter und bekommen Statusupdates mit. Dazu aber kommen noch die 'buzzes' aus der Umgebung, die öffentlich eingesehen werden können, und lokale Inhalte, die Google dazu einspeist. Ein Zugang zu den Buzz-Inhalten ist auch Google Maps, von wo aus man auf der Karte die letzten Statusmeldungen der User einsehen kann, die an dem jeweiligen Punkt stattfinden.
Ist Google Buzz ein Facebook- oder Twitter-Killer? Kann sein, wenn das Konzept eines Mobile-Locationbased-Social-Networks aufgeht. Und das hat durchaus Potential, denn die Verknüpfung von realer mit virtueller Welt hat Chancen. Die anderen Facebook-Anwendungen von News-Kanälen über Spiele bis hin zur Videoplattform bietet Google irgendwo 'auch', Facebook hat aber die größere Userschar. Und die ist im Social Network kritisch.
Gut ausmalen kann man sich auch die Schritte des Mitbewerbs. Applikationen für Handys haben Twitter und Facebook auch, eine Erweiterung für Location based-Angebote sind für Twitter bereits angekündigt und bei Facebook sicher nicht problematisch. Ob Google sich den Anteil am Kuchen erobern kann, den man durch zu spätes Einsteigen ins Social Network-Spiel vergeben hat, ist daher fraglich. Die Idee eines in Google, Gmail und Android integrierten Social Networks für Unterwegs hat auf jeden falls bessere Chancen dazu, als es ein simpler Clone der Vorbilder gehabt hätte. Die Erfahrungen mit Orkut waren dabei sicher hilfreich.
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