Facebook 20.02.2014 (Archiv)
Facebook kauft WhatsApp
Für einen stattlichen Milliardenbetrag kauft Facebook den Rivalen und deutlich jünger aufgestellten Mitbewerber WhatsApp. Ein kluger Schachzug?Facebook als 'das' Social Network hat es bei den jungen nicht leicht, der Nachwuchs möchte lieber weniger öffentlich und dafür mobiler kommunizieren. Das Mittel der Wahl ist dabei häufig WhatsApp, das Facebook unter den jungen Zielgruppen starke Konkurrenz war.
Damit ist es nun vorbei, denn Facebook hat sich die Handy-Kommunikationssoftware einverleibt und die User, die auf WhatsApp setzen, wieder in die eigenen Reihen geholt. Doch der Preis der Transaktion war hoch, so wurden alleine vier Milliarden Dollar in bar gezahlt, dazu noch 12 Milliarden in Facebook-Aktien und weitere drei Milliarden werden noch fließen. Das sind Dimensionen, die auch für Facebook normal nicht zu erklären sind.
WhatsApp versus Facebook
| Facebook | WhatsApp |
Umsatz | 5 Mrd. $ | 100 Mio. |
Gründung | 2004 | 2009 |
Mitarbeiter | 5800 | 55 |
User | 1 Mrd. | 300 Mio. |
Marc Zuckerberg dürfte sich also entweder sehr viel von WhatsApp erwarten oder Angst vor dem Erfolg des Mitbewerbers gehabt haben. Zweiteres ist plausibel, wenn man sich die Verschiebungen am Markt beim Nachwuchs ansieht und auf kommende Generationen hochrechnet. Ersteres erklärbar, wenn man WhatsApp in Facebook integrieren kann und die Jugend wieder andocken läßt. Aber auch, wenn man die Stärke auf Smartphones sieht, die WhatsApp (nur) dort hat. WhatsApp läßt die Durchdringung am Mobile-Markt gegenüber den Smartphone-Herstellern leichter durchsetzbar machen, wenn Facebook intelligent vernetzen kann.
Whatsapp in Facebook integrierbar?
Doch da wird es die meisten Schwierigkeiten geben, denn WhatsApp ist eben das Gegenteil von Facebook und gerade deshalb beliebt. Ändert Facebook da zu viel, sind die User wohl schnell bei Alternativen (die zuletzt auch schon stark zugelegt haben). WhatsApp ist im Prinzip ein simples Werkzeug und leicht zu kopieren, das wäre etwa für Google in Android schnell zu bewerkstelligen. Genau genommen ist es das bereits, auch wenn auch Google bis zuletzt mit WhatsApp über eine Übernahme verhandelt hat. Möglicherweise auch nur, weil der Preis für Facebook damit gehoben wurde.
WhatsApp und Zuckerberg ließen verlautbaren, dass der Dienst autonom bestehen bleibe und von alleine wachsen darf. Ein neues Geschäftsmodell soll dann auch dort erwachsen und den Deal für Facebook lukrativ machen, hieß es.
Der Deal im Vergleich
Der Zukauf bei Facebook ist auch im Vergleich mit anderen Übernahmen ein außergewöhnliches Ereignis. So hat Google für Youtube nur 1,6 Mrd. gezahlt, Facebook für Instagram mit 1 Mrd. Dollar. Selbst das größere Skype hat Microsoft für vergleichsweise moderate 8,6 Mrd. erstanden.
Ändert Facebook aber nichts an Whatsapp, sind die Milliarden für das Kerngeschäft wenig nützlich. Bleibt dann nur, dass ein Mitbewerber ins eigene Reich geholt wird und die Investoren mit Wachstumszahlen und Zukunftsvisionen zufrieden gestellt werden können. Für 16 bis 19 Mrd. Dollar wäre das teuer erkauft.
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