Mobile-Web 24.10.2018 (Archiv)
Apps sammeln Daten
Fast 90 Prozent der kostenlosen Apps im Google Play Store teilen die daraus gewonnenen Daten mit der Google-Muttergesellschaft Alphabet.Die Datenerhebung und -nutzung durch mobile Apps ist demnach bereits 'außer Kontrolle' geraten, warnen Experten der University of Oxford im Rahmen einer aktuellen Studie.
Besonders oft erhobene Daten können den Forschern zufolge Details wie Alter, Geschlecht, Standort und Infos zu anderen Apps auf dem Smartphone des betroffenen Nutzers enthalten. 'Die Daten können dann für eine Anzahl von Zwecken verwendet werden, einschließlich zielgerichteter Werbung, Kredit-Scoring oder gezielter politischer Kampagnenbotschaften', heißt es im Bericht des Department of Computer Science in Oxford. Vielen Menschen sei es gar nicht bewusst, wie Daten von Smartphones zu Werbegruppen und anderen Vermittlern fließen.
Neben den 88 Prozent der Apps aus dem Google Play Store, die Daten an Alphabet weiterleiten, teilen auch knapp 43 Prozent der kostenlosen Google-Apps Daten mit dem sozialen Netzwerk Facebook, während bedeutende Prozentsätze ebenso mit Twitter, Verizon, Microsoft und Amazon ausgetauscht werden. Nach der Veröffentlichung der Studie gibt Google in einem Statement an, dass es mit der Methodik der Forschungsarbeit nicht einverstanden sei. 'Die Studie missversteht gewöhnliche funktionale Dienste wie Absturzberichte und Analysen und beschreibt, wie Apps Daten zur Bereitstellung dieser Dienste freigeben', heißt es in der Stellungsnahme von Google.
Experten erachten diese Argumentation jedoch als Ausrede. 'Es ist für den durchschnittlichen Benutzer unmöglich zu verstehen, wie seine Daten verwendet werden - und das letztlich zu verhinden. Unternehmen tracken Menschen, dann nutzen sie diese Daten und visieren Menschen in einer Weise an, die die meisten von uns als sehr aufdringlich empfinden würden. Es geht nicht mehr um die Notwendigkeit, Daten zu sammeln, um relevante Anzeigen zu zeigen - es geht um Gewinnmaximierung auf Kosten der Grundrechte der Menschen', so Frederike Kaltheuner von der Menschenrechtsorganisation Privacy International.
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