03.04.2001 (Archiv)
Forscher basteln an künstlichem Auge
Dem Ziel, ein bionisches Auge zu konstruieren, sind die Wissenschaftler Frank Werblin und Botond Roska von der Universität von California Berkeley, ein ganzes Stück näher gekommen.Die Ergebnisse der Studien der beiden Forscher wurden jetzt in der Fachzeitschrift 'Nature' veröffentlicht.
Die Untersuchungen zeigen, wie wir sehen und die Wahrnehmungen im Gehirn zu Bildern umgesetzt werden. Somit sind bereits die Grundlagen für den Bau eines künstlichen Auges gegeben.
'Obwohl wir glauben, dass wir die Welt komplett sehen, sehen wir in Wirklichkeit gerade mal Andeutungen', erklärt Werblin. Außerdem entdeckten die Wissenschaftler, dass das Auge etwa zehn bis zwölf 'Output-Kanäle' hat, die Informationen zum Gehirn transportieren, das daraus dann Bilder errechnet. Um die Signalwege genau verfolgen zu können, haben Werblin und Roska die Signale von den retinalen Ganglienzellen, die Projektionsneuronen der Netzhaut zum Gehirn, peinlich genau gemessen. Für die Versuche haben die Forscher vor den Augen von Kaninchen Bilder von Quadraten und Kreisen aufleuchten lassen; so konnten die Output-Kanäle entdeckt werden.
Roskas Vater (Tamas Roska) und sein Kollege Leon Chua haben bereits einen entsprechenden Mikrochip entwickelt (Cellular Neural Network), der die Grundlage des bionischen Auges bilden würde. Mit den neuen Erkenntnissen könnte dieser nun entsprechend programmiert werden. Was jetzt noch fehlt ist lediglich die Erkenntnis, wie der Chip in das komplizierte Schaltsystem des Gehirns eingefügt werden kann.
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